Hier, an der Kraichbachterrasse unterhalb der Zehntscheuer, und gegenüber auf der Wiese wurden Orte für Menschen geschaffen – zum Ausruhen in der Mittagspause oder nach der Schule, zum Entspannen und zum Meditieren beim Rauschen des Wassers. Zweifellos ist das HÖP nicht nur ein Biotop, sondern auch ein Soziotop. Eine ökologische Zone mitten in der Stadt stellt Herausforderungen an das soziale Leben. Wie früher bei der Allmende, der gemeinsamen Weide für alle Dorfbewohner, müssen auch für das HÖP Spielregeln entwickelt werden, die dann auch bei den Menschen Akzeptanz finden. Die Interessen von Hunden und Wasservögeln sind nicht immer die gleichen, ebenso ist nicht jeder Badegast eine Bereicherung für die laichenden Fische. Auch der Müll wird sich nicht einfach in Luft auflösen. Nicht ins Wasser zu gehen, die Wege nicht zu verlassen und Ruhezonen der Natur zu respektieren verlangt von den Menschen Ungewohntes.
Hier aber dürfen sie Genießen. Beim Ausruhen auf den Bänken kann man erleben, was bei Ruhe in der Natur alles zu sehen und zu hören ist, und wenn es nur die neugierige Krähe ist. Aber mit etwas Glück ist es auch der Reiher, der Eisvogel oder die Gebirgsstelze.
Apropos Rauschen des Wassers: An der Kraichbachterrasse befindet sich die sogenannte Sohlgleite. Da zwischen Messplatz und Zehntscheune ein Abwasserkanal quert, musste die Gewässersohle erhöht und der Höhenunterschied ausgeglichen werden, damit die Fische passieren können. Dazu wurden die Querriegel aus dicken Steinen eingebaut, die das Wasser bremsen und Lücken lassen für die großen Barben. Dadurch entsteht das schöne Rauschen des Wassers, das an vergangene Zeiten erinnert, als die Bäche noch munter waren und dahinplätscherten.